Mein Laser

Der Kauf

Neben dem Arbeitspferd für das CNC Fräsen – Meiner treuen Stepcraft 420 – habe ich seit kurzem einen Lasergravierer in der Werkstatt.

Ich habe über eBay ein chinesischen Laser gekauft. Der Originalhersteller scheint eine Firma mit der WebURL http://www.diylarser.com/ zu sein. Dieses Modell scheint allerdings auch mit anderen Namen vertrieben zu werden. Ich habe es als DIY Laser Flaeche 17*20cm, 1600mW bei eBay gekauft.

Zum Kauf kann ich sagen, dass der eBay Handler meinen Auftrag auch nur nach China durchgereicht hat und ich dann mit einem chinesischen Händler über das Hinterlegen einer Telefonnumer für den Zoll verhandeln musste. Nächstes Mal würde ich direkt bei Alibaba versuchen zu kaufen (Da schaue ich jetzt nicht hin, um mich nicht über den Preis zu ärgern, den ich bezahlt habe)
Nun denn. Nach zusätzlichen 23€ für den Zoll stand das Gerät dann bei mir. Ich habe die beigelegte ominöse China-Software installiert und es funktionierte alles. Dennoch ist die Kontrolle über das Ergebnis weit von den Möglichekeiten meiner Stepcraft entfernt (kein Homing, ominöse Skalierung etc).
Warum habe ich also nicht den SC Laser gekauft? Drei Gründe:

  • Meine Ladestationsfertigung läuft ganz gut und daher brauche ich die SC für den Fräseinsatz. Und da habe ich keine Lust, für die Spielereien mit dem Laser die SC umzurüsten.
  • Der kommerzielle Erfolg der lasergravierten Gravierten Produkte ist ungewiss und für eine einfache Spielerei ist der Laser von SC doch recht teuer.
  • Ich muss „Hochkant“ gravieren können d.h. die fertige Basis (8cm Tiefe) von vorne gravieren können. Das passt zwar noch, aber der China Laser ist praktischerweise nach unten offen.

Die Software

Ich habe zunächst mit der mitgelieferten China-Software experimentiert. Relativ schnell war ich dann bei der Gcode-Sendeschnittstelle, die Files mit Gcode an den Laser sendet. Doch da haben die Freunde aus Asien doch den einen oder andern Fallstrick eingebaut. So wird jedes G02 und G03 (Bögen) Kommando einfach ignoriert. Ich habe dann die Abtastrate der Bögen so groß gemacht, dass Bögen in kleine Bögen umgesetzt wurden. Dann bin ich mit Suchen- und Ersetzen durch die Datei gegangen und habe alle G02 und G03 Kommandos durch G01 ersetzt. Was für ein Wahnsinn.

Dann habe ich mir die Steuerplatine angeguckt und festgestellt, dass da ein Arduino verbaut ist. Das hat mich neugierig und misstrauisch gemacht. In der Software stand dann auch etwas von GRBL v0.8 und nach kurzer Recherche konnte ich feststellen, dass ein Arduino mit GRBL auch Bögen mit G02 und G03 können sollte.
Sollte die wirklich die Firmware gepatcht haben, damit keine Bögen funktionieren? Wohl nicht. Also ausprobieren. Ich habe einen Gcode Sender aus dem Internet installiert und gestartet. Maschine wird erkannt. Nun ein kleinen Gcode starten. Und siehe da! G02 und G03 funktionieren perfekt. Irgendwas werden die sich dabei gedacht haben, ich verstehe es aber nicht. Egal!
Nun benutze ich den UniversalGCodeSender.

Technischer Aufbau

Ich habe ein altes Notebook als Steuerrechner (Windows 10) und dann den Laser daneben.
Der Laser steht auf Stelzen, damit ich „hängend“ gravieren kann.

Gcode

Ich habe recht viel mit dem Gcode Plugin von Inkscape herumprobiert. Am Ende bin ich zu der Beta von Estlcam gekommen: Die parallel Räumstrategie ist wie gemacht für das Gravieren. Und auch wenn ich mit der Bedienphilosophie von Estlcam bei dem Fertigen von „Inseln“ immer noch kämpfe, ist Estlcam die optimale Software für mich. Super Job den Du da machst, Christian!
Estlcam hat schon ein GRBL-Profil und über Parameter bei der Gcode Erzeugung kann man auch das An- und Ausschalten regeln. Also kein Bedarf mehr nach Postprocessing.
Nun funktioniert die Sache prächtig! Man bezahlt natürlich etwas Lehrgeld, bis man die Erzeugung kontrolliert. Hier ein Photo von etwas "Lehrgeld":

Das Produkt

Mit einer Ladestation mit dem Schildkrötendesign werde ich in den Verkauf starten ... kommt noch ...


2019 Kai Altstaedt -